Geduld

DUDEN: Bedeutungsübersicht – http://www.duden.de/rechtschreibung/Geduld

Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen oder Abwarten von etwas

Herkunft

mittelhochdeutsch (ge)dult, … eigentlich = das Dulden, zu = tragen, dulden, verwandt mittelhochdeutsch doln, mit lateinisch tolerare, tolerieren

Es gibt Beiträge, das ist die Idee plötzlich da und sie scheint ganz klar. Ich denke mir einen Verlauf und stelle mir die ersten Sätze vor – meist, wenn ich unser LiebesKind ins Bett bringe – dann setze ich mich an den PC und beginne zu schreiben. Aber irgendwie passen die Sätze nicht mehr oder sie drücken gar nicht aus, was ich eigentlich schreiben möchte. Ich versuche sie umzustellen. Beginne nochmal von vorn, komme nicht weiter, komme nicht dahin, wo ich hin möchte …

… meist speichere ich den neuen Beitrag und schließe ihn. Und dann hilft nur Geduld

Irgendwann öffne ich ihn wieder und weiß plötzlich was noch fehlt oder welche Formulierung besser wäre – und dann läuft es, der Beitrag entsteht und wird so wie ich ihn mir vorgestellt habe.

Wäre es nicht auch im Alltag mit dem LiebenKind manchmal schön, wenn man kurz mal speichern könnte, alles überdenken und nach einer gewissen „Reifungszeit“ wieder öffnen könnte?

Meist ist sofort eine Reaktion gefordert … aber vielleicht wäre etwas Geduld manchmal viel sinnvoller?

Unser LiebesKind hat gerade die Höhe für sich entdeckt. Jeder Stuhl muss erklommen, jeder Tisch empor geklettert werden, es klettert auf das Sofa, auf Bänke, auf den Sessel …

Als ich unser LiebesKind zum ersten Mal auf unserem Esstisch entdeckte, auf den es aus seinem Hochstuhl geklettert ist, bekam ich erst mal einen Schreck. Ich konnte mir in wenigen Sekunden bildlich vorstellen, welche Stürze in Zukunft auf uns zukommen und schnappte das LiebeKind und brachte es zu seinen Spielsachen. Eigentlich hat das LiebeKind auch gar nicht so sehr protestiert. Mir ist aber bei diesem ersten Mal total entgangen wie es mich stolz anlächelte, als wolle es sagen: „Schau mal, was ich geschafft habe! Ich komme jetzt alleine auf den Tisch und bin schon fast so weit wie ihr Großen!“

Leider nehme ich viele Entwicklungen nur aus meiner Sicht, was gefährlich, praktisch, für mich sinnvoll ist, wahr. Dabei vergesse ich manchmal, dass alles neue, was passiert für unser LiebesKind ein wichtiger Entwicklungsschritt ist, und ich mich nur gedulden muss, bis es gelernt hat mit dem neuen Wissen so umzugehen und nicht mehr so viel passieren kann. Ich werde mich mit jeder neuen Erkundungsreise unseres LiebenKindes in Geduld üben müssen, in Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen oder Abwarten von etwas, im tragen, im dulden, im tolerieren und ertragen,

das das LiebeKind seinen eigenen Weg geht und gehen muss. Es erkundet seine Welt auf seine Weise. Es macht jeden Schritt zur rechten Zeit und ich kann es nur versuchen aufzufangen, wenn es fällt oder es halten und trösten, wenn es gefallen ist.

Und dann habe ich beim nächsten Mal, als das LiebeKind auf den Stuhl geklettert ist, doch das Gespeicherte wieder geöffnet und nochmal drüber gesehen, wie bei einem meiner Beiträge. Ich hatte einem Moment Geduld und konnte sehen, wie stolz das LiebeKind über seine Leistung war, wie es alles in dem neu zu erforschenden Gebiet betrachtet und befühlt hat und als alles erkundet war wieder, wie völlig selbstverständlich, vom Stuhl kletterte ohne zu stürzen oder sich zu verletzen.

Mir ist völlig klar, dass das LiebeKind ab sofort nicht auf jeden Stuhl oder Tisch klettern sollte und dass ich auch nicht immer geduldig sein kann oder werde. Aber vielleicht kann ich mich ja auch immer wieder darin üben:

Geduld, Ausdauer im ruhigen, beherrschten, nachsichtigen Ertragen oder Abwarten von etwas, im tragen, im dulden, im tolerieren und ertragen,

dass das LiebeKind seinen eigenen Weg geht und gehen muss. Es erkundet seine Welt auf seine Weise. Es macht jeden Schritt zur rechten Zeit und ich kann nur versuchen es aufzufangen, wenn es fällt oder es halten und trösten, wenn es gefallen ist.

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